Arvo Pärt

wurde 1935 im estnischen Paide geboren. Als Jugendlicher schrieb er erste Kompositionen, seine professionelle Ausbildung setzte 1954 mit einem Kompositionsstudium in Reval und am Konservatorium von Tallinn ein.  Pärt arbeitete von 1958 an gleichzeitig als Tonmeister beim estnischen Rundfunk und als Komponist von verschiedenen Filmmusiken. War sein Frühwerk noch deutlich von der russischen Tradition eines Prokofjew oder Schostakowitsch beeinflusst, konzentrierte er sich Mitte der Sechziger auf serielle Gestaltungsformen, die in Materialcollagen wie die „Sinfonie Nr. 2″ (1966) ihren Ausdruck fanden.
Um 1968 entdeckte er die Musik des Mittelalters für sich, beschäftigte sich unter anderem mit Komponisten wie Guillaume de Machault und Josquin Desprez und trat Anfang der siebziger Jahre der russisch-orthodoxen Kirche bei.
Arvo Pärt emigrierte 1980 nach Wien. Ein Jahr später ging er nach Berlin, und von da an setzte seine internationale Karriere mit Werken wie „Passio Domini” (1982), „Te Deum” (1984/86), „Stabat Mater” (1985) und „Miserere” (1989), „Memento” (1990), „Nunc Dimittis” (2001), „Lamentate” (2002), „In Principio” (2003) oder „La Sindone” (2005) ein.
Große internationale Anerkennung fand Arvo Pärt 1984, als sein Meisterwerk “Tabula Rasa” von dem Produzenten Manfred Eicher auf dem eigens zu diesem Zwecke geschaffenen neuen klassischen ECM-Label ECM New Series veröffentlicht wurde.
Arvo Pärt gehört zu den wichtigsten und gleichzeitig populärsten Schöpfern spiritueller, geistlicher Musik der Gegenwart. Zu den zahlreichen Preisen, die dem Komponisten überreicht wurden, zählen unter anderem der Preis der Europäischen Kirchenmusik (2005), der Internationale Brückepreis (2007) und der Leonie-Sonning-Preis (2007). Pärt ist unter anderem Ehrendoktor der Katholischen Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Mitglied der American Academy of Arts and Letters.