Helmut Oehring

Komponist

Helmut Oehring wurde 1961 in Ost-Berlin geboren. Als Gitarrist und Komponist Autodidakt, war er zwischen 1992 und 1994 – nach Konsultationen bei André Asriel, Helmut Zapf und Friedrich Goldmann – Meisterschüler von Georg Katzer an der Akademie der Künste zu Berlin. 1994/95 war er Stipendiat an der Villa Massimo in Rom und erhielt seitdem zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Hanns-Eisler-Preis des Deutschlandsenders Kultur, den Orpheus Kammeroper Preis Italien und den Schneider-Schott-Preis. Der Hindemith-Preis (1997) und der Arnold-Schönberg-Preis (2008) wurden ihm für sein gesamtes Schaffen verliehen, das – seit den frühen Theatermusiken für Ruth Berghaus oder Robert Wilson und den inspirierenden Zusammenarbeiten mit Künstlern wie Peter Greenaway oder Friedrich Goldmann – heute rund 300 Werke nahezu aller Genres umfasst. Seine Kompositionen und Produktionen werden in Konzertsälen, auf Bühnen und Festivals weltweit aufgeführt, von namhaften internationalen Solisten und Orchestern sowie den wichtigsten  Ensembles Neuer Musik. In jüngster Zeit wirkte er auch als Dirigent und Regisseur eigener Werke. Im September 2011 veröffentlichte btb/Randomhouse seine Autobiografie Mit anderen Augen. Vom Kind gehörloser Eltern zum Komponisten, die in Kürze vom SWR als Hörspiel sowie von der Regisseurin Feo Aladag als Kinofilm produziert werden wird. Helmut Oehring ist ständiges Jury-Mitglied des Karl-Sczuka-Preises für internationale Hörspielkunst des SWR und Jury- Mitglied des Kleinen Kunstpreises Berlin 2014 sowie Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der Sächsischen Akademie der Künste.
2013 wurden Helmut Oehrings Opern SehnSuchtMEER oder Vom Fliegenden Holländer zum Wagner-Jahr an der Deutschen Oper am Rhein und AscheMOND oder The Fairy Queen an der Staatsoper im Schillertheater Berlin uraufgeführt. SEVEN SONGS für einen Vokalisten und Kammerensemble zu F. W. Murnaus Stummfilm Sunrise: Song for Two Humans von 1927 mit David Moss und dem Quatuor Sine Nomine, die im Oktober 2013 in Le Capitole/ Lausanne Weltpremiere feierten, erfuhren ihre französische Erstaufführung am 11. Juni 2014 im IRCAM/ Centre Pompidou Paris, gefolgt von der Uraufführung des Musiktheaters Orfeo14 vol.1 in eigener Inszenierung am 18. Juni 2014 mit dem Ictus Ensemble und Emanuelle Haïm/Le Concert d’Astrée an der Opéra de Lille. Aktuell komponiert Helmut Oehring die Kinderoper Die Brüder Löwenherz nach Astrid Lindgrens gleichnamigen Roman (UA 6. März 2015 Semperoper Dresden in Coproduktion mit dem Luzern Festival und dem Staatstheater Karlsruhe). Mit der “Collage instrumentale scénique” Angelus novus II, die Helmut Oehring als Professor der Hochschule der Künste Bern mit Studierenden und Lehrenden der dortigen Fachbereiche sowie den Solisten David Moss und Matthias Bauer im Februar 2015 zur Uraufführung bringen wird, führt er seinen Angelus novus Zyklus auf Zeichnungen Paul Klees und Texte Walter Benjamins fort, der auch das Ensemblewerk Angelus novus I für das Collegium novum Zürich (UA 18. Januar 2015) umfasst und das Monodram für Ensemble, Orchester und Solokontrabass/Stimme Angelus novus III (UA 2016 mit dem Ensemble Aventure und den Freiburger Philharmonikern) sowie das geplante Oratorium Angelus novus IV auf Händels Messiah. Gemeinsam mit seiner Librettistin und Coregisseurin Stefanie Wördemann erarbeitet Helmut Oehring zudem die Kammeroper AGOTA mit der Schauspielerin Dagmar Manzel und dem Ensemble Modern auf Leben und Werk der Schriftstellerin Ágota Krystóf (UA Mai 2016 Staatstheater Wiesbaden) und das szenische Konzert JONA, JONAS und der WAL mit hörenden und nicht-hörenden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und Mitgliedern der Rostocker Philharmoniker (UA 19. Dezember 2014 Volkstheater Rostock).


www.helmutoehring.de