James Wood

Geboren 1953, studierte James Wood Komposition bei Nadia Boulanger in Paris, später in Cambridge sowie Dirigieren und Schlagzeug an der Royal Academy of Music in London.

Nach vier Jahren als Leiter der Schola Cantorum of Oxford (1977-1981) gründete er den New London Chamber Choir (1981), der bald in ganz Europa für seine bahnbrechenden Aufführungen und Aufnahmen zeitgenössischer Musik gefeiert wurde. Er leitete ihn 26 Jahre lang, bis er England verließ und 2007 nach Deutschland zog. Wood wirkte als Professor für Schlagzeug bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt (1982-1994), Gründer und Leiter des Centre for Microtonal Music in London und seines Ensembles, Critical Band (1990-1994).

Seit der Mitte der neunziger Jahre hat er sich mehr auf Komposition und Dirigieren konzentriert und arbeitete mit Ensembles wie musikFabrik, London Sinfonietta, Ensemble InterContemporain und Champ d’Action. Als Chordirigent arbeitete er mit Europas führenden Chören, u.a. RIAS Kammerchor, Netherlands Chamber Choir, Cappella Amsterdam, Latvian Radio Choir, Helsinki Chamber Choir, Collegium Vocale Gent, Rundfunkchor Berlin, MDR Rundfunkchor, SWR Vokalensemble, NDR Chor und Vocalconsort Berlin. Zudem arbeitete er mit Komponisten wie Kurtág, Xenakis, Ligeti, Kagel, Harvey, Stockhausen und Reich.

Bekannt wurde der vielseitige Komponist sowohl für seine Schlagzeugwerke, seine Entwürfe und den Bau neuer Instrumenten, aber auch für seine Arbeit mit Elektronik. Zweimal erhielt er Kompositionsaufträge für die London Proms. Seine erste Oper Hildegard wurde 2005-06 mit großem Erfolg in England, Holland und Belgien aufgeführt. Kürzlich vollendete er seine zweite Oper, Gulliver, eine Kammeroper nach Gulliver’s Travels.

Als Musikwissenschaftler arbeitete er von 2008-2011 an der Vervollständigung von Gesualdos Sacrae Cantiones Liber Secundus und rekonstruierte damit etwa ein Drittel von Gesualdos geistlicher Musik, die er 2013 mit dem Vocalconsort Berlin für Harmonia Mundi (erschienen Februar 2013) einspielte. Im Oktober 2013 wurde James Wood und dem Vocalconsort Berlin dafür der ECHO-Klassik Preis (Choreinspielung des Jahres) verliehen.


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