Aaron Copland

gilt als ein Pionier der amerikanischen Musik. Während seiner Studien im Paris der 1920er Jahre wurde er beeinflußt vom Unterricht Nadia Boulangers, vom Strawinskyschen Neoklassizismus, von der Popularmusik sowie der Entwicklung der nationalen kompositorischen Traditionen in Europa. Durch seine Progressivität und die Verwendung des Jazz erwarb sich nach der Rückkehr in die USA den Ruf eines “enfant terrible”. In den 1930er und -40er Jahren vollendete er seinen charakteristisch amerikanischen Kompositionsstil mit einfacher Harmonik, Volksliedmelodien und einer durchsichtigen Orchestrierung. Große öffentliche Resonanz bescherten ihm Werke wie „Fanfare for the Common Man“ und „Old American Songs“, „Billy the Kid“, „Lincoln Portrait“ bis zu „Appalachian Spring“, für das er den Pulitzerpreis erhielt, Seine radikalen Spätwerke ab 1960 versah Copland mit einer persönlich anverwandelten 12-Ton-Sprache, z.B. in „Connotations“ und „Inscape“. Copland hörte nie auf, als Botschafter und Anwalt der neuen Musik aufzutreten. 1951 bekam er als erster amerikanischer Komponist die Norton-Professur für Poetik an der Harvard-Universität. Zeitlebens förderte er die Laufbahn anderer Musiker, darunter Leonard Bernstein, Carlos Chavez, Toru Takemitsu und David Del Tredici. Als er schon über fünfzig war, begann er zu dirigieren und wurde ein überzeugender Interpret seiner eigenen Musik. Bis zum Alter von 83 Jahren trat er im Konzertsaal, in Radio- und Fernsehkonzerten auf.